Sakrale Bauwerke
Basilika, Kloster, Kirche oder Kapelle... Bei Streifzügen durch die Stadt stößt man sehr oft auf sakrale Bauten. Bereits die erste Siedlung entstand zwischen den Jahren 1101 und 1104 in der Umgebung des Benediktiner Klosters, und die Stadt breitete sich im 13. Jh. unterhalb der Kirche des hl. Martin aus.
Basilika des hl. Prokop
Die Geschichte der Basilika ist mit der Geschichte des Benediktiner Klosters verbunden. Der Bau der romanischen Basilika mit gotischen Elementen wurde wahrscheinlich in der ersten Hälfte des 13. Jh. begonnen, und die Basilika wurde der Himmelfahrt Mariä geweiht. Das Bauwerk wurde bei Belagerung der Stadt 1468 weitgehend beschädigt. In der zweiten Hälfte des 17. Jh. wurde die Basilika dem hl. Prokop geweiht und in den Jahren 1725 – 1731 im Barockstil umgebaut. Die heutige Gestalt bekam die Basilika nach Umbau in den Jahren 1924 – 1935. Im Jahr 2003 wurde sie mitsamt dem jüdischen Viertel und dem Jüdischen Friedhof zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.
Kirche des hl. Martin
Die Kirche wurde gegründet in der zweiten Hälfte des 13. Jh. vom Benediktiner Abt Martin. Nach 1335 wurde vor der Kirche ein massiver quadratischer Turm als Bestandteil der Stadtbefestigung erbaut. In den 40er Jahren des 17. Jh. wurde das Gebäude im Barockstil umgebaut. Im Jahr 1716 wurde der Turm baulich mit dem Kirchengebäude verbunden.
Kapuziner Kloster und Kirche der Verwandlung Jesu Christi
Die Geschichte der Kirche ist mit der Entstehung des Kapuziner Klosters im Stadtteil Jejkov verbunden. Der Grundstein wurde am 3. Juni 1687 gelegt, und die Gebäude des Klosters und der Kirche wurden in dem traditionellen, architektonisch einfachen Kapuziner Stil erbaut. Die Konventkirche wurde von dem Kloster 1784 getrennt, als die römisch-katholische Pfarrei in Třebíč-Jejkov errichtet wurde. Das Kloster in Jejkov wurde von Kommunisten in der Nacht vom 27. auf den 28. April 1950 gewaltsam aufgelöst.
Friedhofskirche der Allerheiligsten Dreifaltigkeit
Die erste Erwähnung der gotischen Kirche ist aus dem Jahr 1468. In den Jahren 1564 – 1573 wurde die Kirche nach Renaissance-Art umgebaut, worüber nicht nur das Renaissance-Sgraffito, sondern auch die Grabinschrift an der linken Seite der nördlichen Außenwand zeugen. Bei der Kirche wurde ein Friedhof errichtet, der die ursprüngliche Begräbnisstätte an der Stadtmauer bei der Kirche des hl. Martin ersetzte. In den Jahren 1671 – 1677 wurde die Kirche repariert.
Orthodoxe Kirche der hl. Wenzel und Ludmilla
Die jüngste Kirche in Třebíč wurde auf dem Gorazdovo náměstí (Gorazd-Platz) in den Jahren 1939 – 1940 von Archimandriten Andrej Kolomacký (Wsewolod Kolomackij), einem bekannten Baumeister orthodoxer Kirchen, erbaut. Das Kirchengebäude hat einen Kreuzgrundriss in russischem Stil und reflektiert byzantinisch-slawische Kirchenbauten. Über dem Eingang an der Nordseite ist ein offener Glockenturm mit Türmchen und Kreuz. Das ganze Bauwerk ist oben mit einer vergoldeten Kuppel mit Kreuz abgeschlossen.
Evangelische Kirche
Auf der Bráfova třída (Bráf-Straße) wurde 1910 eine Kirche im Jugendstil nach dem Entwurf des Architekten Zlatohlávek, der aus dem jugoslawischen Zagreb stammt, erbaut. Der einschiffige Bau mit einem in die westliche Fassade eingebauten Turm hat nach der Tradition der Reformation an der zentralen Stelle die Kanzel und den Tisch des Herrn. Über dem Eingang ist das Zeichen der Kirche zu sehen: Kelch und Bibel. Im Jahr 1915 wurde an die Vorderseite der Kirche eine Gedenktafel zum 500. Jahrestag der Verbrennung von Jan Hus angebracht.
Hintere Synagoge
Die Hintere Synagoge, genannt auch Neue Synagoge, wurde um das Jahr 1669 gebaut. Der Innenraum ist mit wertvoller barocker Ausmalung vom Anfang des 18. Jh. verziert. Das Gebäude diente zu Gottesdiensten bis in die 20er Jahre des 20. Jh., danach wurde es als Lederlager und nach dem Zweiten Weltkrieg als Gemüselager genutzt. In den 90er Jahren des 20. Jh. durchmachte die Synagoge eine umfangreiche Rekonstruktion und wurde der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Auf der Frauengalerie befindet sich heute eine Ausstellung mit jüdischer Thematik und ein Modell des jüdischen Viertels in dem Zustand um das Jahr 1850.
Vordere Synagoge
In dieser Synagoge befindet sich der Gebetsraum der Tschechoslowakischen Hussitenkirche. Die heutige neugotische Adaptierung des barocken Baus stammt aus den Jahren 1856 – 1857. Die jüdische Gemeinde hatte das Gebäude bis zum Zweiten Weltkrieg benutzt.
Kapelle der Erhöhung des hl. Kreuzes (im Volksmund Kostelíček/Kirchlein genannt)
Die frühbarocke Kapelle, im Volksmund Kostelíček (Kirchlein) genannt, wurde auf dem Strážná hora Hügel (zu Deutsch Wachberg) in den Jahren 1644 – 1645 vom Maurermeister Jan Fulík gebaut. Es handelt sich um eine einfache, jedoch künstlerisch eindrucksvolle und gefühlvoll an dominanter Stelle über der Stadt situierte Kapelle. Sie hat einen Kreuzgrundriss und ist durch Eckpilaster gegliedert. Dieses Bauwerk kam der Blütezeit der barocken Architektur in Mähren um mehr als ein halbes Jahrhundert zuvor.