Gedenksaal von Antonín Kalina, Ausstellung Kinder von Antonín Kalina

Lange Zeit hatte niemand von der Geschichte um Antonín Kalina nichts gewusst, auch die Leute in Třebíč wussten nichts. Er hat nie seine Taten hervorgehoben, er hat nicht einmal mit seinen Nächsten darüber gesprochen, obwohl er weiter mit einigen der geretteten Jungen in Verbindung war. Antonín Kalina war jedoch anders als die anderen weltberühmten Retter der Juden, wie z. B. Oskar Schindler oder Nicholas Winton. Er organisierte Rettung der Kinder in einer Situation, in der er selbst sein eigenes Leben aufs Spiel setzte, denn er war ein politischer Gefangener im Konzentrationslager und in seinen Begleitdokumenten war von der Gestapo eingetragen worden: "Rückkehr unerwünscht". Nach Befreiung von Buchenwald blieb Kalina im Lager und beaufsichtigte die Repatriierung ehemaliger Häftlinge. Er starb 1990, und seine Asche befindet sich auf dem Friedhof Olšany in Prag.

In Israel erfreute er sich großer Bewunderung und Dankbarkeit. Im Jahr 2012 war Antonín Kalina in Memoriam mit dem Titel Gerechter unter den Völkern ausgezeichnet, welcher den Menschen nicht jüdischer Herkunft erteilt wird für ihren Beitrag zur Rettung von Juden vor dem Holocaust.

Der Gedenksaal von Antonín Kalina wurde feierlich am 17. Februar 2017 anlässlich des 115. Jahrestages seiner Geburt eröffnet. Die Ausstellung ist seinem Leben und vor allem seinen Heldentaten gewidmet.

Zwei Jahre später kam noch die Ausstellung Kinder von Antonín Kalina dazu, die nach dem gleichnamigen Buch des Publizisten Stanislav Motl genannt wurde. Die Ausstellung erinnert an Rettung von sieben aus 1 000 Kindern, die später bedeutende weltbekannte Persönlichkeiten in verschiedenen Bereichen wurden. Unter ihnen sind z. B. Nobelpreisträger. Das achte Porträt erinnert an Arzt Jindřich Flusser, den engsten Mitarbeiter von Kalina, der sich an der Rettung der Kinder in Buchenwald beteiligte. Alle geretteten Jungen sind in der Ausstellung symbolisch auf einem metallischen Lebensbaum vertreten in Gestalt von Blättern, die die Namen der geretteten Kinder tragen. Den Baum haben Gürtler und Kunstschmiede aus der Gewerbeschule in Třebíč geschaffen.